Als die Standing Ovations sowie die „Georg, Georg"-Sprechchöre verklungen waren und Georg Pöhle selbst das Mikrofon übernahm und Dankesworte an die „HSG-Familie" richtete, war der emotionale Höhepunkt des Abends erreicht. Und nicht nur Georg selbst, sondern auch manchem HSG-Fan steckte ein Kloß im Hals beim Gedanken an den Moment des Abschieds vom langjährigen Spieler mit der Nr. 94, der nun gekommen war. Diejenigen, die es mit den Rot-Weißen halten, werden Georg Pöhle nach sieben Jahren und mehr als 1.000 Toren in allerbester Erinnerung behalten.
Auch unmittelbar vorher war schon mehrmals „Goodbye" gesagt worden. Maja Loebnitz erhielt noch während des Spiels ihre verdiente „Bühne", als Trainer Mark Bult zwei Minuten vor Schluss den Auszeit-Buzzer betätigte. Im Timeout gab es jedoch keine taktischen Anweisungen mehr, sondern Umarmungen und laute „Maja, Maja"-Sprechchöre für die Physiotherapeutin, die schon im Jahr 2005 bei der HSG angeheuert hatte und seitdem mit dem Team buchstäblich alles erlebt hat.
Nach der Partie hatte Matthias Stroot auf dem Handballparkett zunächst Ordner Hennes Urlitzki für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die HSG geehrt. Der Geschäftsführer bedankte sich anschließend bei sämtlichen in den unterschiedlichsten Funktionen für den Verein tätigen Personen. Präsente erhielten die Spieler Hennes Dasselaar und Max Potgeter, die während dieser Saison im Profiteam ausgeholfen hatten, sowie Mannschaftsarzt Dr. Christoph Domnick.
Dann bat er nacheinander die Spieler zu sich, welche die HSG nun verlassen: Stefan Bauer, Luke Stricker, Ivan Budalic, Fynn Lügering, Lucas Firnhaber, Sander Visser und Dominik Kalafut. Für jeden fand Matthias Stroot lobende Worte und das Publikum bedachte die Spieler mit reichlich Applaus. Als „Kala, Kala" durch das Euregium schallte, waren dem Kreisläufer, der sechs Jahre für die HSG auflief, die Emotionen anzumerken. Noch einmal bekam auch Maja Loebnitz ihre verdiente Anerkennung, bevor die Verabschiedung von Georg Pöhle erst für Gänsehaut und dann für Vorfreude auf das Wiedersehen mit Balingen in der nächsten Saison sorgte.
Und damit natürlich auch nochmal rein in die Chronologie der Partie vor 2.282 Zuschauern gegen den TSV Bayer Dormagen, der sich mit dem 34:28-Auswärtssieg nicht nur endgültig den Klassenerhalt sicherte, sondern in dieser denkbar engen 2. HBL sogar noch auf den 9. Tabellenplatz vorschob. Die HSG Nordhorn-Lingen beendet die Saison mit 35:33 Punkten auf Rang 7. Während in einem wahren Herzschlagfinale Minden statt Hüttenberg aufsteigt, nützte Hamm der eigene Sieg nichts mehr, da sämtliche Konkurrenten ihre Spiele gewannen. Der ASV muss in die 3. Liga absteigen.
In die Partie gingen die Rot-Weißen ohne Maxi Lux, der das ohnehin gut gefüllte Lazarett komplettierte. So kam wieder der 17-jährige Lennart Bock zum Einsatz und machte seine Sache nicht nur wegen dreier erzielter Treffer gut. Das Spiel wogte in der ersten Halbzeit lange hin und her und keine Mannschaft konnte sich absetzen. Erst in der 25. Minute ging mit dem TSV erstmals ein Team mit zwei Treffern nach vorn. Und von da an nahm das Unheil für die Gastgeber seinen Lauf. Beim 13:16 stand es minus-3, und kurz darauf war es ausgerechnet der bis dahin dreifache Torschütze Georg Pöhle, welcher nach einem Foulspiel von den Referees die rote Karte gezeigt bekam.
Zur Halbzeit hieß es 15:18. Auffällig war die hohe Fehlerquote bei den Rot-Weißen. Die Statistik wies aus Sicht der Gastgeber 7:1 technische Fehler aus. Die Gäste spielten dagegen konzentriert und kamen unter anderem vom Kreis häufig zu ihren Torerfolgen.
Nach der Pause stellten die von rund 100 Fans begleiteten Wiesel direkt auf 15:21, was Mark Bult zur Auszeit veranlasste. Und tatsächlich bäumte sich sein Team noch einmal auf und kam wieder auf drei Tore heran: 21:24 (43.). Doch mit einem weiteren 4:0-Lauf zog die junge Gästemannschaft bald uneinholbar auf 23:30 davon (53.). Trainer Bult gab nun einigen den Verein verlassenden Akteuren weitere Spielzeit. Fynn Lügering erzielte prompt einen sehenswerten Treffer, und auch Luke Stricker war noch zweimal eindrucksvoll erfolgreich. Diese schönen Momente änderten am Sieg der Gäste freilich nichts mehr. Frieder Bandlow (7/1) und Tarek Marschall waren am Ende die erfolgreichsten HSG-Schützen des Tages.
Kurz darauf fanden vor weiterhin vollen Rängen und in einer sehr positiven Atmosphäre die schon beschriebenen Verabschiedungen und Ehrungen statt. Wie gewohnt, stellten sich danach sämtliche HSG-Spieler den Fans gern für Autogramme, Selfies und Gespräche zur Verfügung. Ein gemütliches Beisammensein bei Freigetränken auf dem sehr gut gefüllten Platz hinter dem Euregium rundeten den letzten Abend der Saison 2024/25 ab.
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