Eindrucksvoller Sieg nach schwachem Start für die HSG

Sander Visser erfolgreichster Werfer beim 31:22 in Rostock

01.10.2022

Hoffentlich hast du den Live-Stream nach einer guten Viertelstunde nicht entnervt ausgeschaltet – denn dann hast du einen Erfolg unserer HSG beim HC Empor Rostock verpasst, der uns allen viel Freude gemacht hat. Herzlichen Glückwunsch an unser weiterhin dezimiertes Team, das den allseits bekannten Widrigkeiten einmal mehr getrotzt und am Ende einen hohen Sieg eingefahren hat. Doch der Reihe nach – und damit rein in die Partie:

Nach der morgendlichen Abfahrt war unser Team am frühen Nachmittag bei Hamburg in einen langen Stau geraten und erst 1½ Stunden vor Spielbeginn an der OSPA-Arena in Rostock angekommen. Müßig, danach zu fragen, ob dieser Umstand zum schlechten Start der HSG in die Partie beitrug.

Unsere heute im Gegensatz zum Pokalaus Ende August an gleicher Stätte in Schwarz spielenden Jungs lagen schon nach vier Minuten mit -3 in Rückstand (4:1). Simovic erhielt bereits ganz früh seine zweite Zeitstrafe (7.), wurde durch de Boer ersetzt und sah den Gastgeber auf 8:4 davonziehen, als Daniel Kubes die Auszeit nahm (10.). Bis dato hatte sein Team dem Tempospiel der Rostocker wenig entgegenzusetzen. Buhrmester kam ins Tor und gut ins Spiel, doch vorn lief es weiter nicht gut. Stattdessen erhöhte Empor sogar auf 12:7 (17.). Kurios: Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es bereits insgesamt neun 7-Meter gegeben.

Und wie das im Handball so ist: Plötzlich performte die HSG Nordhorn-Lingen – und wie! Innerhalb kürzester Zeit brachten der ins Spiel gekommene Marschall, Fernandez und Visser ihr Team auf -2 heran. HCE-Trainer Till Wiechers nahm die Auszeit, doch es war die HSG, die auch die nächsten drei Treffer erzielte und tatsächlich die Führung übernahm, und zwar durch ihren dritten 7-Meter-Schützen Georg Pöhle (12:13; 23.).

Nach sechs torlosen Minuten des HC Empor blieb es nun bis zur Pause ausgeglichen, die Gastgeber schlugen also zurück. Doch die HSG-Offensive zeigte sich einfallsreich und lieferte starke Anspiele, die in Treffer umgemünzt wurden. Allein Sander Visser kam bis hierhin auf fünf Tore bei fünf Würfen. Der HC Empor versuchte sich im 7:6-Angriff, Buhrmester zeigte sein großes Können, und zur Halbzeit stand es 17:17. Erinnerst du dich? So viele Treffer hatte die HSG gegen Großwallstadt in 60 Minuten erzielt.

Hast du schon nachgerechnet? Nach der Pause sollten dem in dieser Saison noch punktlosen Gastgeber nur noch fünf eigene Tore gelingen, unserem Team hingegen 14! Die zweiten dreißig Minuten wurden von Anfang an zu einer wahren Demonstration der HSG Nordhorn-Lingen, die eindrucksvoll zeigte, was sie kann. Stegefelt traf mit seiner Spezialität, dem Unterarm-Schlagwurf, Fernandez erhöhte vom Kreis (!), es stand 18:21 (37.). Beim 19:23 bat Till Wiechers wieder zur einminütigen Besprechung. Gleichwohl, es nützte nichts.

Als Buhrmester einen freien Ball der weiter im 7 gegen 6 angreifenden Rostocker hielt und Kalafut denselben ins leere Tor warf, stand es bereits 20:25. Und schon wieder legte Wiechers seine Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch (47.). Dann traf wieder Sander Visser, und zwar sehenswert, was den Kommentator zur Aussage verleitete, unsere Nummer 23 habe heute „einen Sahnetag erwischt“. Recht hatte er!

Nach einer Kubes-Auszeit hatte die HSG nach Freiwurf nur noch einen Pass zur Verfügung. Der Ball kam zu Julian Possehl – und dieser Mann hatte auch einen Sahnetag und warf das Runde aus wenig aussichtsreicher Position tatsächlich ins Eckige => 21:27 (51.). Nun brannte wahrlich nichts mehr an. Im Gegenteil, Nordhorn-Lingen schraubte das Ergebnis noch auf +9 und am Ende stand ein 22:31 auf der Anzeigetafel.

Dass Sander Visser am Ende seine 100%-Quote noch einbüßte, wird er verschmerzen. Heute stand unser Rechtsaußen mit 7 Treffern ganz vorn im Tore-Ranking. Es folgten Pöhle (6/2), Possehl (5; 100 %) sowie Fernandez (4) und Stegefelt (4). Hinter einer bravourösen Abwehr stand heute ein ebenso überragender Björn Buhrmester mit 15 Paraden. Gratulation an die Mannschaft!

Blick voraus: Vor der zweiwöchigen Länderspielpause steht am Sonntag, den 9.10., um 17 Uhr eine nicht ganz normale Partie auf dem Spielplan. Gast in der EmslandArena ist das Team von Motor Zaporizhzhia, das am Montag noch beim Spitzenreiter Balingen-Weilstetten antritt. Zu diesem Spiel gegen den ukrainischen Rekordmeister, das nach der Saison wieder aus Tabelle herausgerechnet wird, ist die ein oder andere Besonderheit geplant. Jeder HSG-Fan ist ganz herzlich eingeladen, dabei zu sein!