Im Spiel zweier selbst ernannter Aufstiegsaspiranten gab es am Montagabend einen eindeutigen Gewinner: Die SG BBM Bietigheim steht nach dem klaren 29:23 mit 6:2 Punkten fast ganz oben, unsere HSG dagegen bleibt im Mittelfeld der Tabelle (4:4).
Dabei hatte es gut, ja, sogar sehr gut angefangen für die Mannschaft in Rot: Nach dem 1:0 für die Gastgeber zog die HSG mit schnell erzielten Toren auf 1:4 davon. Die Abwehr war griffig, das Team von Iker Romero kam nicht ins Tempospiel – im Gegenteil: Immer wieder war der Zeitspiel-Arm der Referees oben. Und gerade im 6 gegen 6 verteidigte Nordhorn-Lingen gut – dies sollte durchaus auch für das ganze Spiel gelten.
Nach zehn Minuten kamen die in Blau spielenden Schwaben jedoch besser ins Spiel – angeführt von ihrem bestens aufgelegten Keeper Fredrik Genz, von dem noch die Rede sein wird. Remis stand es erstmals wieder beim 6:6 (13.). Die HSG stellte wieder auf 6:8, doch dann folgte eine Art Knackpunkt: Das mögliche 6:9 verhinderte nach einem freien Tempogegenstoß-Abschluss von Lux die Unterkante der Latte, stattdessen hieß es Sekunden später nur noch 7:8 (18.).
Stegefelt schweißte den Ball zwar anschließend in den Winkel, doch in Überzahl warfen die Gastgeber drei Tore nacheinander und drehten das Ergebnis auf 10:9 (22.). Spätestens jetzt verteidigte die SG BBM nicht nur besser, sondern kam auch zunehmend zu schnell erzielten Treffern, ihr Tempospiel war angelaufen. Die HSG konnte den Gegner nicht mehr derartig in den Positionsangriff zwingen wie zu Beginn der Partie und tat sich im Angriff selbst immer schwerer. Mit einem 8:2-Lauf baute das Team aus der Stadt nördlich von Stuttgart das Ergebnis bis zur Halbzeit auf 15:11 aus.
Die guten Vorsätze unserer Jungs erhielten nach dem Seitenwechsel gleich einen Dämpfer, denn Genz hielt direkt den ersten Ball, der HSG gelang kein Überzahltor und Bietigheim erhöhte prompt auf 17:11. Näher als fünf Tore sollte unser Team nun nicht mehr herankommen.
Beim Stand von 18:12 hielt der SG-Torwart auch den zweiten 7-Meter. Die Partie wurde nun – bei einem relativ klaren Vorsprung der Gastgeber – etwas zerfahrener, die Livestream-Kommentatoren sprachen in dieser Phase von einem „Fehlerfestival". Daniel Kubes nahm die Auszeit, als es 20:13 hieß (42.), und fand deutliche Worte. Er stellte auf eine offensivere Deckung um und forderte mehr Druck, Tempo und Aggressivität. Allein – der Geist war willig ...
Torwart Genz hielt den dritten von vier Strafwürfen, als es 22:15 stand (46.). Zu diesem Zeitpunkt wies er schon bärenstarke 14 Paraden auf. Dass er von nun an keinen Ball mehr abwehrte, änderte an den Kräfteverhältnissen nichts mehr. In Minute 55 zeigte die Anzeigetafel ein Zwischenergebnis von 27:21 – das war der Endstand beim letzten HSG-Auswärtsspiel in Lübbecke. Den 6-Tore-Vorsprung brachte die SG BBM ins Ziel, am Ende hieß es 29:23. Bei den Gastgebern war Topscorer Christian Schäfer einmal mehr am erfolgreichsten (7/4), bei der HSG trafen Lux und Wasielewski jeweils sechsmal.
Georg Pöhle wies nach der Partie darauf hin, dass sein Team gut angefangen, doch dann die Geduld verloren und zu viele schnelle Gegentore gefangen habe. An das, was beim letzten erfolgreichen Gastspiel in Bietigheim vor Jahresfrist funktionierte, hätten er und seine Mannschaftskollegen leider nicht anknüpfen können. Die 500 Kilometer lange Rückfahrt – und damit die zweitlängste Tour der Saison – stand ihm noch bevor. Bleibt zu sagen: DANKE an die Äppler Crew und die anderen HSG-Fans in der Halle – an euch hat es nicht gelegen!
Weiter geht's für die HSG Nordhorn-Lingen am kommenden Sonntag um 17 Uhr. Dann gastiert Altmeister TV Großwallstadt im Nordhorner Euregium. Die Unterfranken gewannen am Sonntag mit 30:26 gegen Hagen und stehen mit 6:2 Punkten auf Rang 4 der Tabelle. Wir melden uns wieder!
