Der zweite Teil der englischen Woche steht an: Nach dem Unentschieden am Mittwochabend gegen Erstliga-Absteiger Balingen, kommen am Samstag die Eulen Ludwigshafen ins Nordhorner Euregium. Anpfiff der Partie ist um 18 Uhr. Aufgrund des Remis zwischen der HSG und den HBW, haben die Eulen nach dem 8. Spieltag den zweiten Aufstiegsplatz erobert und reisen demnach als neuer Tabellenzweiter – allerdings mit einem Spiel mehr – an. Die HSG ist trotz des Punktgewinns tabellarisch weiter abgerutscht und steht aktuell auf dem 16. Platz. Trotzdem hat sie eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie auch angesichts einiger Verletzter jeden Gegner in der Liga schlagen kann.
Der Kader der Eulen hat sich zu dieser Saison hin kaum verändert. Eulen-Coach Johannes Wohlrab geht in seine zweite Spielzeit. Abgänge von Spielern gab es nur drei: Der Rückraumrechte Jannek Klein wechselte zu den Füchsen und wurde an Kooperationspartner Potsdam weiterverliehen. Kreisläufer Tom Bergner spielt nun in Minden, die Abwehrsäule Julius Meyer-Siebert wechselte nach Hamm. Auf der anderen Seite verstärkte sich Ludwigshafen mit einem erfahrenen Rückkehrer, nämlich Kreisläufer Frederic Stüber (Hagen), dem erst 19-jährigen Magnus Grupe (Rhein-Neckar Löwen) sowie den beiden jungen Schweizern, dem Linkshänder Sadok Ben Romdhane und Nicolas Waldvogel.
Der absolute Schlüsselspieler der Mannschaft ist zweifellos der 24-jährige Mex Raguse, der nach vier Jahren in Schwartau 2023 zu den Eulen kam. In seiner ersten Saison gelangen ihm 183 Treffer aus dem Feld, was ligaweit nur von zwei Spielern überboten wurde. Nach neun Partien der laufenden Saison hat er auch schon wieder beachtliche 31 Assists verbucht und 51 Tore geworfen. Teamintern folgen ihm Linksaußen Tim Schaller (44/28), der die meisten Siebenmeter-Tore der Liga geworfen hat, danach Frederic Stüber (26), Spielmacher Marc-Robin Eisel (24) und Finn Leun (Rückraum rechts, 24).
Torwart Mats Grupe gehört mit über 34% gehaltener Bälle zu den am besten performenden in der Liga. Kapitän und Kreisläufer Max Haider feierte beim jüngsten Sieg gegen den BHC nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback. Im Innenblock ist zudem Mihailo Ilic kaum zu ersetzen.
Die Eulen-Saison begann mit einer knappen Heimniederlage gegen Minden, woraufhin Elbflorenz ebenso knapp geschlagen wurde. Einem Sieg in Konstanz folgte eine weitere Heimniederlage gegen N-Lübbecke. In Großwallstadt sowie gegen Hamm gaben sich die Eulen keine Blöße, bevor die Duelle gegen die Erstligaabsteiger anstanden, die jeweils deutlich ausfielen: Hatte Ludwigshafen beim Minus-Acht in Balingen noch klar das Nachsehen, wurde der BHC am Dienstag vergangener Woche noch eindeutiger besiegt. Das 32:23 bedeutete die erste Saisonniederlage für die Bergischen. Wieder waren Raguse (8) und Schaller (6/1) die erfolgreichsten Schützen gewesen. Die Eulen-Homepage titelte nach dem „besten Saisonspiel" und einer insbesondere herausragenden Abwehrleistung: „Ein Traum wird wahr".
Zuletzt folgte der klare Auswärtserfolg in Dessau, bei dem die Eulen zugleich Club-Geschichte geschrieben haben, indem ihnen erstmals ein 2. HBL-Auswärtssieg in Dessau gelang. Vor allem den Eulen-Torhütern war die Deutlichkeit des Sieges zu verdanken. Über das Spiel hinweg betrug die Quote gehaltener Bälle 38% dank fünf Paraden von Urbic (31,3%) und neun von Grupe (40,9%). Kian Schwarzer überzeugte mit einer tadellosen Wurfausbeute und sieben Treffern.
Der Direktvergleich zwischen der HSG Nordhorn-Lingen und den Eulen Ludwigshafen weist vier Erstligaduelle auf, in denen beide Teams jeweils zweimal erfolgreich waren, sowie sechzehn Zweitligaspiele. Siebenmal gewann die HSG, neunmal die Eulen, ein Unentschieden gab es noch nie. Beim letzten Aufeinandertreffen, welches Nordhorn ebenfalls zuhause bestritt, gab es die deutliche 24:37-Niederlage für die Rot-Weißen. Klar ist, dass die Männer um Trainer Bult und Kapitän Zintel es dieses Mal viel besser machen wollen. Dass sie es mehr als „können", haben sie erst am Mittwoch wieder gezeigt.
Kader-Infos:
Die HSG wird weiter auf Abwehrspieler Luka Sokolic verzichten müssen. Der Kroate verletzte sich im ersten Saisonspiel am Knie und wird aufgrund der Verletzung länger ausfallen. Auch Dominik Kalafut, wird aufgrund einer Muskelverletzung Mark Bult nicht zur Verfügung stehen. Hinter dem Einsatz von Tarek Marschall steht noch ein Fragezeichen.
Zuschauer-Infos:
Die Partie wird am Samstag, dem 26. Oktober um 18 Uhr in der im Euregium in Nordhorn angepfiffen. Tickets zum Spiel gibt es hier. Bis eine Minute vor Anpfiff können über den Onlineshop die Tickets gekauft werden. Damit spart ihr euch lange Wartezeiten an der Abendkasse, sowie die Abendkassengebühr. Wer das Spiel im Livestream über Dyn verfolgen möchte, kann ab 17:45 Uhr einschalten.