Das Team hinter dem Team - Teil 5

Die HSG-Geschäftsstelle und ihre Mitarbeiter 5/5

15.08.2022

Das Team hinter dem Team: Die HSG-Geschäftsstelle – Teil 5

Im letzten Teil unserer Vorstellung der Menschen hinter den HSG-Kulissen geht es heute um den geschäftsführenden Gesellschafter der HSG Nordhorn-Lingen. MATTHIAS STROOT – zweimaliger Familienvater und Neu-Camper – gab uns das folgende Interview, das ihn euch womöglich auch menschlich ein bisschen näherbringt. Viel Spaß beim Lesen:

Hallo Matthias, wie war dein Urlaub?

„Sehr gut. Meine Frau und ich haben zum ersten Mal Camping gemacht – wir haben uns im Frühjahr einen Bulli California angeschafft und sind damit jetzt durch Deutschland und Österreich bis zum Gardasee gefahren. Das hat so viel Spaß gemacht, dass wir beide davon jetzt regelrecht ein bisschen angefixt sind.“

Das hört sich gut an! Doch nun zu deinem Job: Wo warst du vorher tätig und wie lange bist du inzwischen bei der HSG?

„Ich war 25 Jahre in der Media-Saturn-Gruppe und zuletzt bis Ende 2016 Geschäftsführer des Media-Markts in Lingen. Doch ich konnte mir seinerzeit einfach nicht mehr vorstellen, in diesem Job zu bleiben und wollte einfach nochmal etwas anderes machen. Ich hatte den Traum, ein eigenes Geschäft zu führen. Ich habe schon immer ein großes Faible für Möbel, Design und Lifestyle, und 2018 eröffnete unser Concept-Store in Lingen.“

Bei der HSG warst du in der Zwischenzeit jedoch auch schon eingestiegen, oder?

„Ja, ich wurde von den damaligen Verantwortlichen angesprochen und arbeite jetzt seit fünf Jahren für die HSG. Zuerst war ich für Marketing, Vertrieb und Sponsoring zuständig, also den Bereich, für den heute Andreas Aldekamp verantwortlich ist. Mit-Gesellschafter bin ich ebenfalls von Beginn an, doch dass ich 2018 hauptamtlicher Geschäftsführer der HSG geworden bin, ist am Anfang nicht angedacht gewesen.“

Wie kam es denn dazu?

„Wir wollten neue Strukturen schaffen und den Club weiter professionalisieren. So kam der Gedanke auf einen hauptamtlichen Geschäftsführer zu berufen. Die Lösung mit mir lag da natürlich nahe und verfestigte sich im Verlauf meines ersten Jahres immer mehr. Allein – mit meinem Laden in Lingen ließ sich das nicht verbinden. Dass das neben der HSG nicht ging, habe ich schnell erkannt. So haben wir den Store 2019 leider nach nur einem Jahr wieder geschlossen. Dort wäre ich ansonsten sicher noch, wenn die HSG nicht angefragt hätte.“

Hattest du vor 2017 auch schon eine Verbindung zur HSG?

„Ja, natürlich. Ich bin gebürtiger Nordhorner, habe die Handballspiele auch schon vor der Zeit im Euregium verfolgt und bin als Fan schon regelmäßig in die alte Kreissporthalle gegangen. Eine Sportaffinität habe ich ohnehin schon immer. Dabei komme ich eher vom Fußball, und bei Sparta Nordhorn kicke ich bis heute noch in einer Mannschaft.“

Gerade, wenn es – wie in der letzten Rückrunde – bei der HSG sportlich nicht so gut läuft, wirst du von den Fans gern in die Verantwortung genommen. Dabei wird dir des Öfteren vorgeworfen, dass dir der „Stallgeruch“ des Handballs fehlt …

„Dass ich im Vergleich zu anderen Verantwortlichen bei der HSG wenig Ahnung vom Handballsport habe, daraus mache ich gar keinen Hehl. Somit würde ich mich auch niemals gegen die Entscheider im sportlichen Bereich stellen. Ein Beispiel: Von den Spielern, deren Namen ich im Laufe der letzten Jahre mal in den Ring geworfen habe, ist noch niemand verpflichtet worden. Wenn es um auslaufende oder neue Verträge geht, bin ich zwar derjenige, der den Vollzug verkündet, die Entscheidung fällt jedoch im sportlichen Bereich.“

Was heißt das genau, wie werden Entscheidungen – nicht nur den Kader der Mannschaft betreffend – bei der HSG getroffen?

„Wir sind insgesamt sieben Gesellschafter, die sich ganz regelmäßig hier in der Geschäftsstelle treffen – zuletzt heute Morgen. Neben Andreas Aldekamp und mir sind das Thomas Hamerlik, Wolfgang Terwedow, Andreas Witte, der Hauptverein – vertreten vom 1. Vorsitzenden Thomas Meyer – sowie Heiner Bültmann.“

Dürfen wir und die HSG-Fans mehr darüber erfahren?

„Ja, das ist kein Geheimnis. Die Gesellschafter bilden das Gremium, in dem die strategischen Entscheidungen für die HSG getroffen werden. Dabei geht es dann auch um den finanziellen Rahmen für die personellen Entscheidungen aus dem sportlichen Bereich. Dass bei letzteren neben Trainer Daniel Kubes gerade auch Heiner Bültmann eingebunden ist, versteht sich ja fast von selbst, und für seine Expertise sind wir weiterhin sehr, sehr dankbar.“

Zurück zu dir – wie sieht ein Arbeitstag für dich aus? Allein, während wir hier miteinander sprechen, lässt dein Telefon dich ja kaum in Ruhe …

„Ja, der Kontakt zum Beispiel mit unseren Partnern ist sehr wichtig. Das hat inzwischen – zum Glück – auch eine Größe angenommen, die für Andreas Aldekamp allein gar nicht mehr zu stemmen ist. Auch die Spieler haben mittlerweile fast alle Berater, mit denen ich mich auseinandersetze. Und mit der sportlichen Leitung um Trainer Daniel Kubes bin ich ebenfalls täglich im Austausch, wobei wir dann eher organisatorische als handballerische Fragen klären.“

Und dabei hast du die Zahlen der HSG immer im Blick zu halten, richtig?

„Klar, mit der Buchführung und Liquiditätsplanung gilt es natürlich, das Geld der HSG zusammenzuhalten bzw. dem Grundsatz zu folgen, nicht mehr auszugeben, als wir haben. Und letztlich geht es bei meiner Arbeit um die komplette Organisation des Geschäfts- und Spielbetriebs, die ich verantworte. Doch wir haben hier flache Hierarchien, ich sehe die Menschen hier auf der Geschäftsstelle eher als meine Kollegen mit vielen Freiheiten denn als Mitarbeiter.“

Lass uns zum Schluss doch noch mal über das Sportliche sprechen. Wie blickst du auf die vergangene Spielzeit zurück und auf die kommende voraus?

„Zuerst möchte ich noch einmal klarstellen, dass wir letzte Saison natürlich aufsteigen wollten, als es im März so gut aussah. Die dann einsetzende Entwicklung hat niemand hier gewollt. Jetzt haben wir mit vielen personellen Veränderungen eine große Herausforderung vor uns. Es gilt, die Neuen, über deren Verpflichtung ich glücklich und froh bin, zu integrieren, von denen mit Alex Feld und jetzt auch Lucas Firnhaber leider zwei verletzt sind. Dass Wasie noch nicht spielen kann, tut auch weh, doch ich bin für 2022/23 insgesamt sehr zuversichtlich. Und ich sage: Wir müssen nächste Saison nicht aufsteigen, doch ganz klar ist, dass wir mittel- und langfristig in der Ersten Liga Handball spielen wollen.“

Lieber Matthias, danke für die Einblicke in die Schaltzentrale der HSG sowie deine persönlichen und ehrlichen Worte. In unser aller Sinne wünschen wir dir von ganzem Herzen weiter viel Freude und Erfolg bei deiner Arbeit für unseren Lieblings-Handballclub, die HSG Nordhorn-Lingen!