Das stärkste Team der Liga zu Gast in der EmslandArena

Kommender Gegner Bergischer HC steht bereits als Aufsteiger fest

02.05.2025

Nach dem am Ende unbefriedigenden 31:31-Unentschieden am Montagabend in Ferndorf wird die Herausforderung nicht geringer. Denn die HSG Nordhorn-Lingen, die mit 29:27 Punkten weiter auf Platz 7 der extrem engen 2. HBL steht und noch Punkte für den sicheren Klassenerhalt benötigt, empfängt am Samstagabend um 19:30 Uhr in der Lingener EmslandArena den souveränen Tabellenführer Bergischer HC, der in diesem Jahr jedes Spiel gewonnen hat.  

24:0 Punkte lautet die bisherige Rückrundenbilanz des Vereins aus Solingen und Wuppertal. Die Konkurrenz aus Minden, Balingen und Hüttenberg, die an Weihnachten allesamt nur einen Punkt hinter dem BHC standen, ist inzwischen abgehängt. Den Lohn der starken Siegesserie gab es dann vorzeitig vergangenen Samstag. Denn mit dem 32:27-Erfolg über die Eulen Ludwigshafen ist den Bergischen der direkte Wiederaufstieg in die "stärkste Liga der Welt" gelungen und das schon vorzeitig am 29. Spieltag. Der zwölfte Sieg in Serie hatte sich schon zur Halbzeit abgezeichnet, als das Team des Trainer-Duos Arnor Gunnarsson und Markus Pütz bereits mit sieben Treffern vorne lag.  

Auch das, Anfang Dezember in Düsseldorf ausgetragene, Hinspiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen war eine klare Angelegenheit. Obwohl die Rot-Weißen vorher fünf- und nachher sogar siebenmal ungeschlagen blieben, gab es für Zintel und Co. beim BHC seinerzeit nichts zu holen. Angeführt von ihren Topscorern Seesing, Morante Maldonado und Beyer, gewannen die Gastgeber mit 35:26. Auch Johannes Wasielewski und Yannick Fraatz hatten einen großen Anteil am Erfolg ihres Teams, der nie ernsthaft gefährdet war. 

Der 27-jährige Linkshänder Wasielewski war nach drei Jahren bei der HSG zu dieser Saison zum BHC gewechselt. Für Nordhorn-Lingen hatte, der aus Halle/Saale stammende, Rückraumschütze, der während dieser Zeit mehrmals von Verletzungen geplagt war, insgesamt 268 Pflichtspieltore erzielt. Der 25-jäjrige Rechtsaußen Fraatz war 2016 mit knapp 17 Jahren zur HSG gekommen und bis 2018 geblieben (76 Spiele, 116 Tore), bevor er zu den Bergischen ging. Zwischendurch war er von dort einmal für ein Dreivierteljahr an den THW Kiel ausgeliehen und wurde Deutscher Meister. In der laufenden Spielzeit haben beide ehemaligen HSG-Spieler bislang jeweils 61 Tore geworfen. 

Aus dem erstligareifen Kader des BHC ragen einige Akteure heraus. Der schon erwähnte Kreisläufer Aron Seesing wurde gerade von Alfred Gislasson für die Nationalmannschaft nominiert. Im Handball Performance Index, der die Leistung von Handballern seit einigen Jahren datenbasiert vergleichbar macht, rangiert der 22-Jährige unter allen Zweitliga-Handballern auf Rang 2. Spielmacher Eloy Morante Maldonado hat mit 164 Treffern die meisten Feldtore der 2. HBL erzielt. Linksaußen Noah Beyer kommt insgesamt auf 162 Treffer. Seine 86 erfolgreichen Siebenmeter sind bei einer ausgezeichneten Quote von 89% nahezu Ligaspitze. Neben dem zukünftigen Nationalspieler Seesing gesellt sich im BHC-Kader auch ein ehemaliger Nationalspieler Djibril M'Bengue. Der Rückraum Rechte hat 19 Spiele absolviert, sowie 19 Tore im Natio-Dress geworfen. Die Qualität des Kaders zieht sich durch, so auch auf der Torhüter-Position, mit dem, seit 2015 beim BHC spielenden Christopher Rudeck, der aktuell mit 235 Paraden bei einer Haltequote von über 31% steht.  

Naturgemäß liegt der Tabellenführer in einigen weiteren Statistiken an der Spitze. So hat der BHC ligaweit die meisten Treffer erzielt und weist die beste Wurfquote auf. Letzteres gilt insbesondere für die Außenpositionen und die Siebenmeter. Auch lässt kein Zweitliga-Team weniger Gegentore zu als der BHC; im Schnitt sind es 27 pro Spiel.  

In den für die Bergischen verbleibenden fünf Saisonspielen wollen die Männer um Kapitän Tomas Babak in keinster Weise nachlassen und forcieren es an, die Siegesserie bis zum Saisonende durchzuziehen.  

Erst ein einziges Mal ist es der HSG gelungen einen einzigen Zähler gegen den, knapp 170 Kilometer entfernten, Club einzufahren. Im März 2021 hieß es im Handball-Oberhaus 25:25, was einen Achtungserfolg für den späteren Absteiger darstellte. Seit 2012 gingen alle weiteren zehn Begegnungen in den beiden höchsten deutschen Spielklassen, sowie im Pokal an den Bergischen HC, davon die allermeisten mit nicht weniger als fünf Toren Unterschied. Doch Serien sind dazu da, um gebrochen zu werden, und darauf hoffen die HSG-Fans am Samstagabend in der Lingener EmslandArena. 

 

Kader-Situation:   
Zu den Langzeitverletzten Dominik Kalafut und Lucas Firnhaber hat sich bedauerlicherweise ein weiterer Spieler gesellt. Rechtsaußen Sander Visser, der auch schon in Ferndorf gefehlt hat, wurde wegen seiner andauernden Schulterprobleme erneut operiert und wird bis Saisonende nicht mehr eingreifen können. Dafür ist der A-Jugendliche Lennart Bock nachgerückt, der vergangenen Spieltag erstmals im Kader stand, aber noch auf seinen ersten Spieleinsatz wartet. Dominik Kalafut ist nach seiner Fuß-Operation in den letzten Zügen seines Reha-Prozesses, während Lucas Firnhaber am vergangenen Dienstag, den 29. April, erfolgreich seine Kreuzband-Operation hinter sich gebracht hat. Ende November hatte der Rückraumrechte sich bei einem Trainingsunfall das Kreuzband gerissen, musste sich zuvor jedoch noch einer vorbereitenden Operation unterziehen, die erst ausheilen musste. Dementsprechend ist die Personaldecke auf Rückraum Rechts, mit Frieder Bandlow als einzigen Linkshänder im Rückraum seit einigen Monaten dünn. Für den Ausfall von Kalafut wurde zum Rückrundenstart der erstliga-erfahrene Stefan Bauer verpflichtet, der sich gut eingefunden hat und nach elf Spielen bei 23 Toren steht. 

 

Das sagt Elias Ruddat zum Spiel:  
Mit dem Bergischen HC kommt sowohl die beste Abwehr als auch der beste Angriff auf uns zu. Eine richtige Schwachstelle kann man bei unserem kommenden Gegner überhaupt nicht ausmachen. Dadurch, dass der Aufstieg vom BHC jetzt schon fix ist, kann es natürlich sein, dass sie ein bisschen mehr rotieren, oder Spieler einsetzen, die noch nicht so viel gespielt haben. Der Druck ist jetzt natürlich weg und demnach können sie etwas befreiter aufspielen. Darauf haben wir aber keinen Einfluss und deshalb bleibt unsere Devise: Wir wollen unseren Handball zeigen, Tempohandball spielen, eine stabile Abwehr bilden und unseren Torhütern einfache Paraden ermöglichen. Auch wenns schwer wird, wir wollen beide Punkte zuhause einfahren und hoffen auf große Unterstützung aus dem Publikum. Heimspiele sind immer ein Faktor und eine volle, laute Halle, die für einen ist, macht immer was aus. Deswegen das Ziel: Den BHC mit unseren Fans im Rücken schlagen!  

 

Ticket- und Anreiseinfos:  
Es sind noch einige Resttickets für die Partie in der EmslandArena verfügbar. Die Tickets könnt ihr online, an den üblichen Vorverkaufsstellen oder vor Ort an der Abendkasse kaufen. Um 18:30 Uhr beginnt der Einlass und wir empfehlen dieses Mal eine noch frühere Anreise als sonst, da es zu einer verlängerten Parkplatzsuche kommen kann. Aufgrund der parallellaufenden Maikirmes, die auf dem Parkplatz der EmslandArena stattfindet, gibt es weniger Parkmöglichkeiten vor Ort. Die EmslandArena empfiehlt öffentliche Parkplätze im Stadtzentrum, sowie die ausgeschilderten EmslandArena-Zusatzparkplätze Halle IV, IT-Zentrum und Am Wasserturm an der Kaiserstraße. Außerdem gilt wie immer, wer kann, bitte den ÖPNV nutzen, per Rad oder zu Fuß kommen. Für Menschen mit Behinderungen gibt es natürlich eine Sonderregelung. Am VIP-Parkplatz gibt es Parkmöglichkeiten, bitte wendet euch da vor Ort an das Ordnungspersonal. 

 

Für diejenigen, die die Partie nicht live vor Ort verfolgen können, beginnt der Dyn Livestream am Samstag um 19:15 Uhr. Alle, die kein Dyn Abo haben, die Partie zwischen der HSG und dem BHC läuft dieses Mal auch auf dem YouTube Kanal von Dyn. Hierüber gelangt ihr zur Übertragung auf YouTube.