Bevorstehendes Tabellennachbar-Duell am Rhein

Abschluss der Hinrunde beim TSV Bayer Dormagen, der als Neuntplatzierter einen Platz hinter der HSG steht

26.12.2024

Nach dem fünften Heimsieg nacheinander im Zuschauer-Rekordspiel am Tag vor Heiligabend gegen N-Lübbecke soll die Erfolgsserie der HSG Nordhorn-Lingen auch am Tag nach dem Fest in Dormagen weitergehen. Dort strebt die Truppe von Trainer Mark Bult danach, dem Auswärtserfolg in Coburg vor knapp zwei Wochen gleich einen weiteren folgen zu lassen. Insgesamt steht für die Rot-Weißen in den letzten neun Partien der 2. HBL nur eine Niederlage zu Buche. Entgegenläufig ist der Trend von Dormagen. In den letzten fünf Spielen konnten die Wiesel nur einmal doppelt punkten. Den Sieg holten sie gegen Erstliga-Absteiger Balingen im heimischen TSV Bayer Sportcenter, wo sie gefühlt immer zu Höchstleistungen auflaufen. Lediglich zwei Punkte musste das Team von Bauer zuhause abgeben und zählt damit zu den heimstärksten Teams der Liga.  

In der Tabelle rangiert die HSG einen Platz und einen Zähler vorm TSV Bayer Dormagen, der bei 16:16 Punkten und Rang 9 jedoch noch ein um acht Treffer besseres Torverhältnis aufweist. Die Partie wird am Freitag, den 27.12., um 19 Uhr im TSV Bayer Sportcenter angepfiffen, das in der 65.000-Einwohner-Stadt zwischen Köln und Düsseldorf direkt am Rhein liegt. 

Die Wiesel hatten eine schwierige Saison 2023/24, in der zwischenzeitlich sogar eine Insolvenz im Raum stand, auf Saison auf Platz 16 beendet – fünf Punkte vor dem ersten Abstiegsrang. Anschließend wurde der nach Balingen zurückgekehrte Trainer Flohr durch den damals 29 Jahre alten Julian Bauer abgelöst. Dieser hatte vorher sehr erfolgreich die A-Jugend des SC Magdeburg trainiert und war 2023 sogar als „Nachwuchstrainer der Saison" ausgezeichnet worden. In Dormagen, wo die Nachwuchsförderung seit jeher zu den besten in ganz Deutschland zählt, ist er somit genau richtig.  

Nach dem Abgang von etablierten Kräften wie Ian Hüter und Jan Reimer – ausschließlich junge Spieler waren hinzugekommen – startete Dormagen ausgesprochen gut in die laufende Saison. Noch am 11. Spieltag grüßten die heimstarken Wiesel – erst eine Niederlage im Sportcenter – von Rang 4. In den folgenden fünf Partien gab es dagegen nur noch einen Sieg, diesen jedoch am vorletzten Spieltag gegen Aufstiegskandidat Balingen (39:37). Zuletzt setzte es ein deutliches 28:36 in Ludwigshafen – „ein Abend zum Vergessen", hieß es auf den TSV-Kanälen. 

Auffällig ist, dass Dormagen an den vier bislang torreichsten Spielen der 2. HBL war beteiligt war. Die Zeiten, in den kaum eine Mannschaft weniger eigene Treffer erzielte als die Wiesel, sind also seit dieser Saison vorbei. Im Gegenteil: 519 Tore bedeuten Platz 1 in diesem Ranking. Zum Vergleich, die HSG steht „erst" bei 454 erfolgreichen Abschlüssen. Was die Spielweise von Bayer Dormagen auszeichnet, ist vor allem das Tempo. Sie nehmen für sich in Anspruch, die schnellste Mannschaft der Liga zu sein. Zuletzt ließ sich Trainer Bauer zudem wie folgt zum eigenen Spiel zitieren: „Vorne wollen wir viel in Isolationen reingehen und Eins-gegen-eins-Situationen suchen, damit wir möglichst viele Nahwurf-Situationen oder Situationen über die Breite kreieren können." Die Tatsache, dass auch die HSG in diesen Bereichen große Fortschritte gemacht hat, lässt für Freitag einiges erwarten.  

Der vielseitige Rückraumspieler Sören Steinhaus – 2023 zusammen mit Mika Sajenev Weltmeister U21-Weltmeister geworden – hat mit 91 Toren bisher die meisten Treffer seines Teams erzielt und ist zugleich der beste Feldtorschütze der Liga. Nach dieser Spielzeit wechselt der gerade 21 Jahre alt gewordene Mannschaftskapitän zum Kooperationspartner BHC. Kreisläufer Jan-Christian Schmidt – im Sommer noch bei der U19-WM im Einsatz – steht bei 75 Toren. Finn Schroven – bester Assistgeber der Liga – fehlte zuletzt, dafür wurde mit Vinzent Bertl im Dezember personell nochmals nachgelegt. Der 20-jährige Rückraumspieler kam mit Zweitspielrecht aus Leipzig und wird aktuell an die 2. Handball-Bundesliga herangeführt. Großartige Einsatzzeiten werden perspektivisch allerdings erst in der darauffolgenden Saison kommen. Im Tor steht mit Christian Ole Simonsen ein 24-Jähriger, der mit 13 die meisten Assists aller Torhüter aufweist (van der Merwe: 11) und gerade zuhause schon häufig zum Matchwinner mutierte, indem er das Tor vernagelte. In der insgesamt sehr jungen TSV-Mannschaft sorgen mit Joshua Reuland und Peter Strosack (84/30) zwei Dreißigjährige auf den Außenpositionen für Erfahrung. 

PS: Mit seinem Ticketkauf für das Spiel des TSV gegen die HSG am 27.12. nimmt jeder Handballfan automatisch an der Merry Social Christmas-Lotterie des Clubs teil. Die Ticketnummer landet im Lostopf und jeder hat die Chance, einen von vielen attraktiven Preisen zu gewinnen. 

Anpfiff der Partie ist am Freitag, den 27.12, um 19:00 Uhr. Und für alle, die nicht vor Ort sind, beginnt um 19:00 Uhr der Livestream bei Dyn.