Afterwork-Spiel: HSG empfängt am Gründonnerstag den VfL Lübeck-Schwartau

Fünftletztes Heimspiel der Saison soll den nächsten Sieg bringen

15.04.2025

Was für eine spannende Saison in der 2. Handball-Bundesliga: Während der BHC in großen Schritten Richtung Wiederaufstieg marschiert, scheinen sich Minden, Hüttenberg und Balingen um den zweiten Platz zu streiten. Und dahinter? Es scheint, als ob die Mannschaften der 2. HBL zumindest zwischen den Rängen 5 und 17 immer enger zusammenrücken. Die HSG steht mit 28:24 Punkten, bei einem Spiel weniger, auf dem sechsten Platz und bleibt somit dicht an den Top Fünf dran. Ganz im Gegensatz dazu der kommende Gegner. Der VfL Lübeck-Schwartau, der in Summe nur fünf Punkte weniger auf dem Konto hat, muss eher nach unten schauen. Aktuell steht die Mannschaft von Trainer David Röhrig auf dem gesicherten 15. Platz. Das sah vor zwei Spieltagen allerdings noch ganz anders aus, als sie nach Abschluss des 25. Spieltags noch auf dem 17., und damit auf einem Abstiegsplatz standen.  

Daher werden die Tiger die knapp 400 Kilometer mit dem festen Ziel vor Augen antreten, die Partie des 28. Spieltags siegreich zu gestalten, um sich weiter Luft im Kampf um den Klassenerhalt zu verschaffen. Die Ausgangslage dafür erscheint gut, denn aus den letzten drei Spielen haben sie fünf, von möglichen sechs Punkten mitnehmen können. Gegen Hamm und Dessau erzielten die Norddeutschen jeweils 30 Tore, welche für einen Sieg reichten, während sie sich am vergangenen Spieltag eine Abwehrschlacht mit den Eulen Ludwigshafen lieferten. Diese endete im 21:21-Unentschieden (11:10) und wurde anschließend von Trainer David Röhrig als Punktgewinn verbucht. Linkshänder Janik Schrader, welcher der beste Feldtorschütze seines Teams ist, war mit sieben Treffern und einem Drittel aller VfL-Tore, einmal mehr bester Werfer seines Teams.  

Positiv gestärkt wird der VfL also diesen Donnerstag um 19:30 Uhr auf die HSG treffen, die sich zuletzt mit Formschwankungen präsentiert hat und vor allem auswärts nicht über 60 Minuten konstant ihre Leistung abrufen konnte. So endete das letzte Spiel in Hagen, nach zwischenzeitlicher Fünf-Tore-Führung, nur in einem 28:28-Unentschieden. Vor Heimpublikum sieht die Sache allerdings etwas anders aus. Nur bei zwei von vierzehn Heimspielen sprangen keine Punkte für Mark Bult und sein Team heraus. Den acht Spielen ohne Heimniederlage soll nun also das neunte folgen. Um das zu schaffen, muss die HSG vor allem Spielmacher Schrader in den Griff kriegen, der schon mehrfach in dieser Saison zweistellig in einem Spiel eingenetzt hat und durchschnittlich an 7,5 Toren pro Spiel beteiligt ist. Neben ihm hat auch Jan-Eric Speckmann mit 106 Toren, davon 47 Siebenmeter-Tore, die 100-Tore-Marke in der 2. Handball-Bundesliga geknackt. Damit sind die beiden unter den Top 34 Torschützen der Liga. Aber auch auf HSG-Seite haben bereits mit Frieder Bandlow (134 Tore) und Maximilian Lux (110 Tore) zwei Akteure die 100 Saisontore übertroffen. Letzterer hat vor allem Hinspiel, welches Mitte November 24:24 ausging, seine Treffsicherheit unter Beweis gestellt. Er netzte achtmal ein, gefolgt von Elmar Erlingsson, der sechsfach traf. Keeper Kristian van der Merwe kam mit seinen 16 Paraden auf eine überragende Quote von 43%. 

Im Tor des VfL wechseln sich Paul Dreyer und Nils Conrad ab. Mit ihren Haltequoten von durchschnittlich 28 beziehungsweise 25% liegen sie deutlich hinter den HSG-Torhütern zurück (beide 32%). Ebenfalls eine gute Saison für die Blau-Weißen spielt Ole Hagedorn, der sowohl als Rückraum Linker im Angriff, als auch als Defensivspezialist seiner Mannschaft hilft. Auf seinen Schultern wird bis Saisonende auch noch mehr Last liegen, da der US-amerikanische Nationalspieler und Abwehrchef Paul Skorupa sich in der vorletzten Begegnung in Dessau die Achillessehne gerissen hat, wofür wir gute Genesung wünschen. 

In der ewigen Tabelle der eingleisigen 2. HBL seit 2011 liegt der VfL Lübeck-Schwartau hinter Hamm-Westfalen und vor der HSG Nordhorn-Lingen auf Platz 2. Den knappen Rückstand können die Rot-Weißen am Donnerstag verkürzen, wenn die beiden Teams zum 24. Mal aufeinandertreffen. Bisher stehen zwölf Siege der HSG, zwei Remis und neun Niederlagen in der Statistik. 

 

Das sagt Björn Zintel:  
In dieser Liga gibt es diese Saison keine einfachen Spiele, weshalb uns mit Lübeck die nächste schwere Aufgabe erwartet. Aber nichtsdestotrotz ist ein Heimspiel und das heißt für uns zuhause wieder alles reinwerfen und uns mit einem Sieg dafür belohnen. Der VfL ist eine Mannschaft von vielen, die in der unteren Tabellenhälfte steht und ganz schnell mit in den Abstiegskampf reingezogen werden kann. Dementsprechend müssen sie um jeden Punkt kämpfen und so werden sie auch auftreten. Es kommt eine Mannschaft ins Euregium, die insgesamt sehr intensiv spielt, vor allem in der Deckung sehr aggressiv verteidigt und auch von dort aus schon den Weg nach vorne sucht. Wir können uns schon jetzt darauf einstellen, dass wir uns mit dem VfL Lübeck-Schwartau einen heißen Kampf liefern werden. Aber es gilt natürlich auch auf uns zu schauen: Wir wollen eine richtig gute Deckung hinstellen und darüber ins Tempospiel kommen, wie es in den letzten Spielen auch schon phasenweise richtig gut geklappt hat und uns dann in letzter Instanz natürlich mit dem Torabschluss belohnen. Das hat uns zuletzt hier und da noch etwas gefehlt, aber ich bin sehr optimistisch, dass wir das morgen gut umsetzen, gute Lösungen finden und dann auch die beiden Punkte in Nordhorn bleiben werden.  

 

Für diejenigen, welche die Partie nicht live im Euregium verfolgen können, beginnt der Dyn Livestream am Donnerstag um 19:15 Uhr.