Im zurzeit eher grauen Ligaalltag gibt es für die HSG Nordhorn-Lingen am Mittwochabend eine spannende Abwechslung. Um 19 Uhr beginnt die Begegnung der 2. Runde des DHB-Pokals, bei einem der erfolgreichsten Handballvereine der DDR, welcher nach langen Jahren in der 2. HBL inzwischen seit gut einem Jahr wieder Drittligist ist. Schauplatz des Pokalspiels ist die Fiete-Reder-Sporthalle in Rostock, die eine Kapazität von 1.300 Zuschauern aufweist. Sie wird in Rostock auch als die „wahre Handballkulthalle" bezeichnet, die echten „Retro-Charme" versprühe.
Der HC Empor Rostock hatte die vergangene Saison in der 3. Liga Nord-Ost mit starken 50:10 Punkten abgeschlossen, die jedoch hinter Braunschweig (53:7) nicht für die Teilnahme an der Aufstiegsrunde ausreichten. In der aktuellen Saison haben die Blau-Gelben jedoch aktuell nach vier Siegen aus vier Spielen schon ein kleines Polster auf den Tabellenzweiten. Wie auch die HSG Nordhorn-Lingen war Rostock am vergangenen Samstagabend gefordert. Diese Partie, bei den Füchsen Berlin Reinickendorf II, gewann der Aufstiegsanwärter deutlich mit 30:21. Einem zwischenzeitlichen 18:18 hatten sie einen 10:0-Lauf folgen lassen. Mit dementsprechend viel Rückenwind und Selbstvertrauen blickt der HC auf das Spiel unter der Woche.
In der ersten Pokalrunde ist den ersatzgeschwächten Ostseestädter, vor circa 450 Zuschauern in der Fiete-Reder-Sporthallealle Ende August, schon einmal die Überraschug gelungen. Sie warfen Erstligaaufsteiger VfL Potsdam sensationell mit einem 28:25 aus dem Pokal. Das Team des dänischen Trainers Nicolaj Andersson, der seit März 2023 im Amt ist, schwimmt also auf einer Erfolgswelle. Zu den Schlüsselspielern, im weiterhin von Verletzungen gebeutelten Team, gehören die Torhüter Wetzel und Mehler sowie die zweitligaerfahrenen Akteure Meuser, Lößner und Gansau.
Die letzte Partie der beiden Mannschaften gegeneinander fand Anfang März 2023 in Lingen statt, als die HSG mit 29:19 deutlich die Oberhand behielt und der HC Empor später absteigen musste. Auch das Hinspiel in Rostock hatte Nordhorn-Lingen vor fast genau einem Jahr deutlich für sich entschieden. Insgesamt steht es im Direktvergleich der beiden Teams 7:5 zugunsten der HSG Nordhorn-Lingen.
Das sagt Maximilian Lux:
Unser Hauptziel ist das Spiel zu gewinnen und in die nächste Pokalrunde zu kommen. Wir sind natürlich gewarnt, denn Rostock hat in der ersten Runde die kleine Sensation geschafft gegen den Erstligisten Potsdam zu gewinnen. Das Spiel wird wieder in dieser kleinen Rostocker Halle ausgetragen und ich rechne damit, dass es gerade dort unangenehm für uns wird, darauf müssen wir vorbereitet sein. Der HC spielt insgesamt sehr diszipliniert. Er hat sowohl eine spielerisch sehr starke Aufstellung als auch auf den beiden Halbpositionen zwei gute Distanz-Schützen. Damit kommen vielfältige Aufgaben auf uns zu. Wenn man auf die Abwehr und die Torhüter der Rostocker schaut, müssen wir gerade nach dem Hüttenberg Spiel zusehen, dass wir wirklich in die Tiefe kommen und mit allem, was wir haben dieses Tor erzielen wollen. Ansonsten bedeutet der Faktor englische Woche immer, dass die Spielvorbereitung verkürzt ist. Wir haben nur zwei Trainingseinheiten gehabt, um uns voll und ganz auf Rostock vorzubereiten. Dazu kommt, dass für viele unserer Spieler Rostock eher ein unbekannter Gegner ist. Wichtig ist aber auch, dass wir an unseren Sachen arbeiten. Gerade unser Angriffsspiel war in Hüttenberg nicht optimal und darauf müssen und wollen wir eine Reaktion zeigen. Die Abwehr war zuletzt ganz gut und das muss auch morgen wieder die Basis sein, um das Pokalspiel erfolgreich zu gestalten.
Kader-Infos:
Die HSG wird auf Abwehrspieler Luka Sokolic verzichten müssen. Der Kroate verletzte sich im ersten Saisonspiel am Knie und wird aufgrund der Verletzung länger ausfallen.
Zuschauer-Infos:
Das Spiel wird am 2. Oktober um 19 Uhr in der Fiete-Reder-Sporthalle in Rostock angepfiffen. Tickets gibt es hier: https://hcempor.leoticket.de/sp/d30bddf7-be4c-4744-8a7b-f888f862d6ef Der Gästeblock ist der Hintertorblock links.
Wer das Spiel nicht live vor Ort verfolgen kann, kann dies über den Dyn Livestream tun. Stream Start ist fünfzehn Minuten vor Spielbeginn.
Foto: Jenniver Röczey