Foto: Melanie Bültmann

Sensationeller 23:24 (12:11) Sieg der HSG-Rumpftruppe bei der DjK Rimpar

Trainer Heiner Bültmann: “Ich bin stolz auf meine Mannschaft“

08.02.2016

Als das Team der HSG Nordhorn-Lingen sich nach dem Spiel erschöpft in den Armen lag, konnten sie zunächst noch gar nicht fassen, dass sie soeben wohl einen der herausragensten Siege der letzten Jahre unter Dach und Fach gebracht hatten.

Und es hatten sich die Wolken am Samstagmorgen vor der Abfahrt noch einmal verdunkelt, als Nils Meyer sich krankheitsbedingt abmelden musste und aus dem Ausfallquartett ein Quintett wurde. So war es nicht verwunderlich, dass die ersten Minuten nach dem Anpfiff in der s’Oliver Arena in Würzburg vor 2008 Zuschauern der DjK Rimpar gehörten. Die Aufstellung im Angriff mit Asbjorn Madsen (1 Tor) auf Linksaußen, weil Patrick Miedema auf die Stammposition von Nicky Verjans rückte und fehlende Rotationsmöglichkeiten führten dazu, dass der Angriff in dieser Formation fast die gesamte Spielzeit durchspielen musste. Kein Wunder also, dass die erste Viertelstunde dazu diente, sich im Angriff aufeinander einzuspielen und in der Abwehr die notwendige Sicherheit aufzubauen. Als nach 15 Minuten der Spielstand von 9:3 für den Gastgeber von der Anzeigetafel leuchtete, wähnten sich die Rimparer Wölfe schon sicher auf der Siegerstraße angekommen. Hatten sie doch die im Vorfeld die Parole ausgegeben: „Mit der aktuellen Euphorie, welche die Nationalmannschaft durch das sensationelle Erringen des Europameistertitels in Polen entfacht hat, wollen auch die Rimparer Handballer ihrem Publikum den besonderen Reiz ihres Sportes durch Einsatzwillen und Dynamik zeigen.“

Genau das hatte sich dann aber wohl das 2-Städte-Team nach der verpassten Anfangsphase auf die Fahnen geschrieben. Tor um Tor knabberten sie am Vorsprung der Wölfe, die zunehmend immer zahmer wurden. Die Abwehr und Torhüter Björn Buhrmester (16 P; 41%) kamen immer besser ins Spiel und vorne war Lutz Heiny (10/2 Tore) nicht zu bremsen. Nach einem 5:0 Lauf der HSG Nordhorn-Lingen und einer 10-minütigen Flaute bei der DjK Rimpar hatten die Spieler von Trainer Heiner Bültmann den Rückstand beim 9:8 fast wettgemacht. Mit dem Halbzeitpfiff und dem ersten Tor von Luca de Boer (6 Tore) ging es mit 12:11 in die Kabinen.

Nach dem Wechsel stellte Luca de Boer dann zu ersten Mal den Gleichstand beim 12:12 (33. Min.) her und Patrick Miedema (3/1 Tore) erzielte die erste Führung der HSG Nordhorn-Lingen mit dem 13:14 in der 36. Minute. Die DjK Rimpar konterte noch einmal, aber beim 17:16 (44. Min.) sollten sie zum letzten Mal in diesem Spiel in Führung liegen. Wer auf Seiten der Wölfe darauf gesetzt hatte, dass die Nordhorn-Lingener irgendwann einbrechen würden, lag daneben. Eine intelligente Spielführung von Alex Terwolbeck (4 Tore), der immer wieder das Anspiel zum Kreis fand und der selber ganz entscheidende Tore erzielte, gestattetem dem Gegner keine Führung mehr. Auch als Lutz Heiny um die 50. Minute mit Krämpfen kurz vom Spielfeld musste, sprang Frank Schumann nahtlos im Angriff ein. Beim Spielstand von 22:22 in der 56. Minute begann die entscheidende Schlussphase. Patrick Miedema und Lutz Heiny mit seinem 10. Tor sorgten für eine 2-Tore-Führung (22:24) in der 58. Minute. Eine letzte Auszeit des Rimparer Trainers Dr. Matthias Obinger sollte den Wölfen zumindest einen Punkt retten. Doch die HSG Abwehr hielt dem letzten Ansturm stand und das letzte Tor des Spiels sechs Sekunden vor Schluss war nur noch Ergebniskorrektur zum 23:24 Endstand. Der verdiente Sieger in diesem Spiel war HSG Nordhorn-Lingen.

Trainer Heiner Bültmann: „Es war insgesamt eine herausragende Mannschaftleistung und ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Es war schon etwas ganz Besonderes zu sehen, was da heute unter diesen Umständen abgeliefert wurde.“