Der Stachel sitzt noch tief: Handball-Zweitligist HSG Nordhorn-Lingen will sich am Freitag ab 20 Uhr im Niedersachsenderby beim Aufsteiger Wilhelmshavener HV für die höchste Saisonniederlage revanchieren.
An die 22:34-Heimschlappe erinnert sich das Zwei-Städte-Team nicht gern. Die Partie war bis zur 35. Minute offen. Dann brach Nordhorn-Lingen förmlich ein. „Ein Blackout“, sagt Trainer Heiner Bültmann.
Kein typischer Aufsteiger
„Wir müssen in Wilhelmshaven vieles besser machen“, weiß der Coach. Dabei ist die Aufgabe nicht leicht. Denn der Gastgeber spielt nicht eben eine typische Aufsteigerrolle. Er rangiert in der Tabelle auf Rang fünf. Am vorletzten Spieltag dieser Saison beträgt der Vorsprung vor der HSG auf Platz neun drei Zähler.
Vier Jahre getrennte Wege
Vier Jahre gingen die beiden Kontrahenten getrennte Wege. Die Wilhelmshavener, die 2011 die Qualifikation zur eingleisigen Zweiten Bundesliga verpassten, haben sich mit einem bärenstarken Team zurückgemeldet. Sie schafften den Aufstieg ohne Minuspunkt auf dem Konto.
Drechsler bester Schütze
Mit dem Rückraumrechten René Drechsler verfügt Wilhelmshaven über den besten Feldtorschützen der Liga (258/2). Der ehemalige Juniorennationalspieler hat Erstligaerfahrung. Tobias Schwolow weist eine ähnliche Quote auf (253/76). „Die beiden kann man nie ganz ausschalten“, stellt Bültmann fest. Evgeny Vorontsov (187/49) kratzt an der 200-Tore-Marke. Oliver Köhrmann, der Bruder von Trainer Christian Köhrmann, hat 17 Länderspiele bestritten. Im Tor steht mit Adam Weiner ein ehemaliger polnischer Nationalspieler.
Beim Gegenstoß aufpassen
Aufpassen muss die HSG beim schnellen Gegenstoß der Gastgeber, der beim Positionsspiel im Angriff über viele Varianten verfügt. Nur Spitzenreiter Erlangen (1121) und Emsdetten (1103) haben mehr Tore geworfen als Wilhelmshaven (1091).
Duo fehlt
Die Aufgabe für das Zwei-Städte-Team wird noch schwerer, weil es auf zwei gestandene Spieler verzichten muss: Frank Schumann fehlt wie zuletzt gegen Ferndorf wegen einer Entzündung am Auge. Mannschaftskapitän Nicky Verjans fällt wegen eines operativen Eingriffs am Sprunggelenk aus.
von Uli Mentrup
Quelle: Lingener Tagespost