Foto: Melanie Bültmann

HSG Nordhorn-Lingen besiegt chancenlose Bad Schwartauer 24:19 (15:6)

Handball-Gala des 2-Städte-Teams vor 3028 Zuschauern

31.03.2017

Die HSG Nordhorn-Lingen hatte sich an diesem Mittwochabend viel vorgenommen und setze es vor der großartigen Kulisse von 3028 Zuschauern in der EmslandArena in Lingen von der ersten Sekunde an in die Tat um. Es sollte in der ersten Halbzeit eine wahre Handballgala werden, was die HSG Nordhorn-Lingen da auf den Hallenboden zauberte.

Prägend für den Spielverlauf war eine herausragende Abwehrleistung. Frank Schumann, der im letzten Spiel nur 20 Minuten eingesetzt werden konnte, kehrte gegen den VfL Bad Schwartau über die vollen 60 Minuten in den Abwehrmittelblock mit Luca de Boer zurück und zeigte eine herausragende Leistung. Der VfL Bad Schwartau wurde zu langen Angriffen gezwungen und es sah teilweise hilflos aus, was die Schleswig-Holsteiner in der ersten Hälfte gegen die HSG zu Stande brachten. Hinzu kam mit Björn Buhrmester ein Rückhalt, der die Würfe, die dennoch den Weg in Richtung Tor fanden, reihenweise entschärfte. Lediglich 2 Gegentore in 20 Minuten waren eine klare Sprache. Im Angriff behielt die HSG Nordhorn-Lingen jederzeit die Ruhe und die Übersicht, erzielte nach gut herausgespielten Chancen Tor um Tor und zog zunächst auf 6:2 (12. Minute) davon. Ein Umstand, der den im Hinspiel noch so überragenden Torhüter des Gegners Denis Klockmann entnervt auf der Bank Platz nehmen ließ.  Das 2- Städte-Team zog aber weiterhin unbeirrt seine Kreise, und baute den Vorsprung auf 8:2 aus, bevor die Ostholsteiner ihr 3. Tor erzielen konnten (8:3; 21. Min.). Die HSG Nordhorn-Lingen bestimmte weiter das Spielgeschehen und den Gegner nahezu nach Belieben. In der Abwehr ließ man so gut wie nichts anbrennen und vorne wurden die Chancen genutzt. Über ein 10:4 (24. Min.) und 13:5 (28. Min.) wurden beim Spielstand mit 15:6 die Seiten gewechselt.

Die zweite Hälfte verlief dann ausgeglichener, zum einen, weil der VfL Schwartau zumindest zeigen wollte, dass man nicht gewillt war in der EmslandArena komplett unterzugehen und zum anderen weil die HSG Nordhorn-Lingen es etwas ruhiger angehen ließ. Man muss immerhin bedenken, dass der Angriff der HSG seit langem im Angriff mit nur 3 Stamm-Rückraumspielern auskommen muss und da werden die letzten Körner nun mal irgendwann einmal knapp. Nur eine richtige Chance dem Spiel eine Wende zu geben hatten die Marmeladenstädter nie. Die HSG Nordhorn-Lingen war immer in der Lage das Spiel zu kontrollieren und den Vorsprung zwischen 6 und 7 Toren pendeln zu lassen. Den Schlusspunkt im Spiel überließ man dann dem Gast aus Bad Schwartau, der das letzte Tor zum 24:19 erzielte und das Ergebnis noch einigermaßen erträglich gestaltete. Die HSG Nordhorn-Lingen, die schon lange vor dem Schlusspfiff mit stehenden Ovationen von der Rekordkulisse mit 3028 Zuschauern durch die letzten Minuten begleitet wurde, konnte sich zurecht noch lange feiern lassen, bevor sie am spielfreien Wochenende ein paar trainingsfreie Tage genießen können.

Die HSG Nordhorn-Lingen macht in der Tabelle mit 31:25 Punkten einen Sprung auf Platz 7 und hat den Rückstand auf den VfL Bad Schwartau auf einen Punkt reduziert.
Der Trainer des VfL Bad Schwartau Torge Greve hatte dann auf der Pressekonferenz auch schnell die positiven Dinge aus seiner Sicht gefunden: „Zum einen ist es gut, dass keine Schwartauer Fans da waren, die das sonst hätten erleben müssen und zum anderen war es gut als es vorbei war“.

HSG Trainer Heiner Bültmann zollte seinem Team einmal mehr großen Respekt: „Auch, wenn ich mich wiederhole, ich muss meiner Mannschaft erneut ein Riesenkompliment machen. Was sie bei den personellen und auch wirtschaftlichen Problemen jede Woche auf dem Spielfeld zeigen, hat meinen größten Respekt verdient. Besonders freut mich die bärenstarke Abwehrleistung in der ersten Hälfte in der Frank Schumann nach seiner bisherigen verletzungsbedingten „Seuchensaison“ über die vollen 60 Minuten eine Superleistung zeigen konnte.“ Mit Blick auf die Situation fügte er hinzu: „Solche Events vor über 3000 Zuschauern müssen einfach eine Zukunft haben.“