Foto: GN-Online / Westdörp

Herausforderung gegen Pokalsieger SC Magdeburg

Fieberkurve zeigt steil nach oben

26.08.2016

Zur Eröffnung des Pokalwochenendes treffen um 16.30 Uhr die HSG Norderstedt Henstedt-Ulzburg und Eintracht Hildesheim aufeinanderDas DHB-Pokalwochenende wird am Samstag im Euregium um 16.30 Uhr mit der Partie zwischen der HSG Norderstedt Henstedt-Ulzburg und Eintracht Hildesheim eröffnet. Hier wird zwischen der neuen Spielgemeinschaft aus dem Norden, die sich kurz "HSG Nord HU" nennt und aus dem letztjährigen 2. Liga Absteiger SV Henstedt-Ulzburg und Norderstedt gebildet wurde und dem Traditionsclub und Drittligisten Eintracht Hildesheim mit Trainer Gerald Oberbeck der erste Teilnehmer für das Finale am Sonntag um 17.00 Uhr ermittelt.

Das wird aber aus Sicht des 2-Städte-Teams nur der Aufgalopp für das zweite Spiel des Tages sein, die Partie zwischen der HSG Nordhorn-Lingen und dem amtierenden Pokalsieger SC Magdeburg sein. Mit dem SC Magdeburg ist einer der größten und erfolgreichsten Traditionsvereine der Handballgeschichte zu Gast im Euregium. Seit der Gründung im Jahr 1955 zu Zeiten der damaligen DDR tummeln sich die Magdeburger äußerst erfolgreich in der Belletage des Handballs. Mit dem DHB Pokalsieg 2016 konnten sie den 30. Titel im Herrenbereich einheimsen. Nur der THW Kiel war bisher erfolgreicher unterwegs. Der SCM ist auch der erste deutsche Handballverein, der 2002 die Champions League im Handball gewinnen konnte. Der SC Magdeburg ist nicht zum ersten Mal Gast im Euregium, denn zu Erstligazeiten der HSG Nordhorn kreuzten die Vereine zwischen 2001 und 2009 insgesamt 16-mal die Klingen. In der letzten Saison belegten die Magdeburger Platz 8 in der Abschlusstabelle, nachdem sie in der ersten Saisonhälfte nur schwer in Tritt kamen. Dies führte unter anderem zu einem Trainerwechsel in der Winterpause, in der Bennet Wiegert das Amt von Geir Sveinsson übernahm.   Die Teilnahme am internationalen Wettbewerb (EHF-Cup) konnten sie sich nur durch den Gewinn des DHB Pokals sichern. Nach der letzten Saison hatte der SCM Abgänge unter anderem von Jure Natek, Andreas Rojewski, Michael Haaß, oder Jens Schöngarth zu verkraften, verstärkte sich aber mit der Verpflichtung von Mads Christiansen, Christian O’Sullivan und Daniel Pettersson, die allesamt Nationalspieler sind. In der Vorbereitungsphase auf die neue Saison musste Trainer Bennet Wiegert auf die Olympiateilnehmer Jannick Green, Michael Damgaard und Mads Christiansen verzichten, die als Goldmedailliengewinner für Dänemark in dieser Woche zur Mannschaft stoßen, Finn Lemke kehrt als Bronzegewinner für Deutschland zurück und auch Marko Bezjak war bis zum Viertelfinale für Slowenien im Einsatz. Aber dennoch hatte der Magdeburger Trainer in der Vorbereitung einen Kader zu Verfügung, der aus Spieler besteht, die allesamt Nationalspieler sind.

Bei der HSG Nordhorn-Lingen steigt die Pokal-Fieberkurve seit Beginn der Woche steil an. Nach der langen, intensiven und harten Vorbereitung, die Trainer Heiner Bültmann fast durchgehend mit dem kompletten Kader bestreiten konnte, ist man nun richtig heiß auf die erste Kraftprobe der neuen Saison. Es wurde gezielt an neuen taktischen Konzepten gearbeitet, die die neuen Regeln, unter anderem zum 7. Feldspieler, zwangsläufig mit sich bringen werden. Auch wurden Turnierteilnahmen in der Vorbereitung in diesem Jahr gestrichen, um auf anderen Gebieten intensiver und detaillierter arbeiten zu können. Da Testspiele nur bedingt aussagekräftig sind, wird sich am Samstag zum ersten Mal zeigen müssen, wie das diesjährige Vorbereitungskonzept greifen wird. Die Frage nach dem Favoriten wird sich nicht stellen, da reicht der Name SC Magdeburg um diese Position zu besetzen. Aber wie das vergangene Jahr mit dem Sieg im DHB Pokal gegen den HSV gezeigt hat, sind Überraschungen auch mal möglich, auch wenn der SCM als noch stärker wie der HSV einzuordnen ist. Dennoch sehen sich Trainer Heiner Bültmann und sein Team nicht chancenlos, gegen den haushohen Favoriten: „Wir sind alle Sportler und wenn wir auf dem Spielfeld stehen, wollen wir nur eins und das ist gewinnen. Ein kleiner Ansatzpunkt könnte das Fehlen der Olympiateilnehmer in der Vorbereitung des SCM sein, aber eins ist sicher, wir werden von der ersten bis zur letzten Minute fighten.“ Mut machen kann auch ein kleiner Blick hinüber zum Fußball in die Nachbarschaft, hier haben die Spielfreunde Lotte am Wochenende den Bundesligisten SV Werder Bremen aus dem Pokal geworfen.

Und für diesen Fight braucht die HSG im Euregium die rote Hölle. Wer sich den Pokalknüller nicht entgehen lassen will, für den gibt es Tickets in den Vorverkaufsstellen, Online, in der Geschäftsstelle und an der Tageskasse.