Foto: Melanie Bültmann

Hammer-Doppelspieltag gegen zwei Erstliga-Absteiger

Auftakt in Thüringen am Freitag um 19.30 Uhr gegen ThSV Eisenach und die Fortsetzung am Sonntag im Euregium um 17 Uhr gegen TuS N-Lübbecke

08.09.2016

Nach dem Saisonauftakt gegen die SG BBM Bietigheim sieht der Spielplan der 2. Liga an diesem Wochenende den ersten Doppelspieltag vor. Und der hat es für die HSG Nordhorn-Lingen in sich, denn mit den beiden Erstligaabsteigern ThSV Eisenach und TuS N-Lübbecke bekommt es das 2-Städte-Team mit zwei Mannschaften zu tun, die man zu den potentiellen Aufstiegskandidaten zählen darf. Die Gegner vom Wochenende haben zwar beide einen Umbruch im Kader vorgenommen, dennoch verfügen sie über nominell starke Mannschaften, die auch in Liga zwei unter Erstligabedingungen trainieren können.

Den Auftakt zu diesem Doppelspieltag absolviert die HSG Nordhorn-Lingen am Freitagabend um 19.30 Uhr in der Werner-Assmann-Halle gegen den ThSV Eisenach. Bei den Thüringern verabschiedete man sich nach dem zweiten Abstieg in Folge aus der ersten Liga von dem Konzept kostenintensiv, mit einem 9-Nationen-Kader und einem Kulttrainer (Velimir Petković) die Liga halten zu können. Daher lautet die Vorgabe von Manager Karsten Wöhler in diesem Jahr „Mit jungen deutschen, verstärkt durch einige erfahrene Spieler, wollen wir im oberen Tabellendrittel mitmischen“. Auch beim Traineramt verfolgt man diese Linie und der 32-jährige Christoph Jauernik aus den eigene Reihen wird in Zukunft die Geschicke der Wartburgstädter leiten.

Dabei kann er auf einen 18 Mann starken Profikader zurückgreifen, der auf allen wichtigen Positionen mit viele Erfahrung besetzt ist. Nach 9 Abgängen wurde das Team mit den Neuzugängen Marcel Niemeyer (TBV Lemgo), Sebastian Brand (Füchse Berlin), Matthias Gerlich (HSC 2000 Coburg), Willy Weyhrauch (Füchse Berlin), Stanislaw Gorobtschuk (SG BBM Bietigheim), Sebastian Brand (Füchse Berlin) und Duje Miljak (SG Handball West Wien) ganz gezielt verstärkt, um in der 2. Liga wieder angreifen zu können. Der Auftakt allerdings ging ähnlich wie bei der HSG Nordhorn-Lingen daneben. Man unterlag beim TuS Ferndorf mit 22:24, wobei vor allem im Angriff noch nicht alles rund lief. Diese Scharte wird man sicherlich am Freitag auswetzen wollen.

Die HSG Nordhorn-Lingen hat in dieser Woche unter anderem an der mangelhaften Chancenauswertung gearbeitet und sich höchst intensiv auf die Begegnung gegen den ThSV Eisenach vorbereitet. Die Abwehr muss über 60 Minuten wieder eine Leistung wie gegen die SG BBM Bietigheim abrufen und im Angriff muss man die Chancen einfach nutzen, um auch in Thüringen bestehen zu können. Die HSG Nordhorn-Lingen kehrt mit guten Erinnerungen in die Wartburgstadt zurück, denn im Aufstiegsjahr der Eisenacher siegte die HSG in der Werner-Assmann-Halle. Das gelang sonst nur noch dem TV Bittenfeld. Beim ThSV sind noch sieben Spieler des damaligen Kaders dabei, bei der HSG Nordhorn-Lingen deren zehn. Die Favoritenrolle liegt beim ThSV Eisenach, noch dazu wo sie in der eigenen Halle kaum zu bezwingen sind. Dennoch wird die HSG alles daransetzen, etwas Zählbares aus Thüringen mitzubringen.

Am Sonntag um 17.00 Uhr heißt es dann im Nordhorner Euregium schon wieder die volle Konzentration aufzubringen, denn mit dem TuS N-Lübbecke wartet ein weiterer Erstligaabsteiger auf die HSG Nordhorn-Lingen. Beim TuS N-Lübbecke war der Umbruch nach dem Abstieg noch wesentlich größer als beim ThSV Eisenach. Zwölf Abgängen stehen sieben Neuzugänge gegenüber bei einem auf 14 Spieler verkleinerten Kader. Der neue Trainer des TuS ist Aaron Ziercke, ein guter Bekannter aus der 2. Liga, trainierte er doch in den Vorjahren den HC Empor Rostock. Aus Rostock brachte er Kenji Hövels und René Gruszka mit zu den Ostwestfalen. Hinzu kommen noch Ante Kaleb (RK Branik Maribor), Jó Gerrit Genz (TSV Bayer Dormagen), Łukasz Gierak (Pogoń Szczecin), Péter Tatai (Frisch Auf Göppingen), Nils Torbrügge (GWD Minden). Wie stark der TuS N-Lübbecke sein kann, ließ er am Pokalwochenende erkennen. Ein Sieg gegen den Erstligisten TBV Lemgo und eine Niederlage mit einem Tor gegen den Erstligaaufsteiger GWD Minden zeigen, dass die Ostwestfalen in dieser Saison ebenfalls zu den Aufstiegskandidaten gehören werden. Den Saisonauftakt gegen Aufsteiger HSG Konstanz gewann der TuS am Bodensee mit 28:24, wobei sich besonders das Urgestein im Tor Nikola Blažičko sowie die Haupttorschützen Jens Bechtloff, der Schwede Pontus Zetterman und der polnische Nationalspieler und Olympiateilnehmer Łukasz Gierak auszeichnen konnten. Vor dem Spiel am Sonntag in Nordhorn muss der TuS am Freitag gegen den TV Emsdetten antreten.

Die HSG Nordhorn-Lingen kennt den TuS N`Lübbecke aus etlichen Vorbereitungsspielen in den letzten Jahren, wenn gleich es noch zu keiner Begegnung in Pflichtspielen kam. Diese Spiele waren immer von hohem kämpferischen Einsatz geprägt. An Doppelspieltagen ohne richtige Erholungsphase eine Prognose abzugeben ist nicht möglich. Es wird in erster Linie darauf ankommen, wie die Mannschaften das Freitagsspiel wegstecken können.

Auf jeden Fall braucht die Mannschaft den siebten Mann und das volle Euregium in Rot, um auch am Sonntag noch einmal alles aus sich herausholen zu können. Tickets gibt es wie immer an den Vorverkaufsstellen, Online in der Geschäftsstelle und an der Tageskasse.