Der Blick in die Liga

Verwundert könnte man sich die Augen reiben

25.10.2016

Neun Spieltage sind in der 2. Liga gespielt, ein Viertel der Saison also, und wer sich die Tabelle anschaut reibt, sich vielleicht etwas verwundert die Augen. Nicht so sehr über die Tabellenspitze, denn da ziehen der hochgehandelte Aufstiegsaspirant die SG BBM Bietigheim und der Bundesligaabsteiger TuS N-Lübbecke ihre Kreise. Dahinter jedoch scheint sich die DjK Rimpar an die erfolgreiche vorletzte Saison (2014/15 - Platz 5) zu erinnern, als sie bis zum Schluss um den Aufstieg mitkämpfen konnten.

Dahinter beginnt ein breites Mittelfeld, das von Platz 4 bis 13 reicht. Hier tummeln sich die vier starken Aufsteiger TV Hüttenberg, SG Leutershausen, Dessau-Roßlauer HV 06 und HSG Konstanz zusammen mit Bundesligaabsteiger ThSV Eisenach und einem weiteren Aufstiegskandidaten der TSG Lu.-Friesenheim. Der VfL Bad Schwartau mit dem besten Saisonstart seit Zugehörigkeit zur 2. Liga, TV Neuhausen, HG Saarlouis und auch die HSG Nordhorn-Lingen komplettieren das Mittelfeld. Vor allem das Auftreten der Aufsteiger wirbelt bisher das Tabellenbild ein wenig durcheinander, aber es zeigt auch, dass die 2. Liga in der Breite und Qualität gegenüber dem Vorjahr noch einmal zugelegt hat.

Überraschend finden sich im Tabellenkeller und somit im Kampf gegen die vier Abstiegsränge Mannschaften, die man vor dem ersten Spieltag dort unten nicht erwartet hätte. Bestes Beispiel ist der Wilhelmshavener HV der im letzten Jahr als Aufsteiger lange Zeit für Furore an der Tabellenspitze sorgte und sich in diesem Jahr vom Ligaalltag eingeholt am Tabellenende wiederfindet. Nicht viel besser ergeht es dem EHV Aue, ASV Hamm-Westfalen, TuSEM Essen oder dem TV Emsdetten, die nach einem Saisonviertel sicherlich in der oberen Tabellenhälfte erwartet wurden. Der TuS Ferndorf und der HC Empor Rostock komplettieren das untere Drittel.

Auch die Statistik unterstreicht die Ausgeglichenheit in dieser Saison bisher. Von 88 gespielten Partien endeten fast die Hälfte äußerst knapp, was sich in der gesamten Torquote von gerade einmal 26,64:25,86 für die Gastgeber wiederspiegelt. Nur 48-mal konnte sich das Heimteam durchsetzen, 34-mal siegten die Gäste bei 6 Remis.

Nur bei den Zuschauern scheint die zurecht stärkste zweite Liga der Welt noch nicht ganz so gut angekommen zu sein. Gegenüber der Vorsaison fehlen bisher im Schnitt bei jedem Spiel 350 Besucher, wobei man aber berücksichtigen muss, das Zugpferde wie im Vorjahr der HC Erlangen oder HSC Coburg zu fehlen scheinen. Trotzdem ist ein Zuschauerrückgang quer durch die Liga feststellbar.

Man darf gespannt sein, wie sich das Tabellenbild bis zum Abschluss der Hinrunde verändert, denn jeder Spieltag hat genügend Potential Überraschungen zu liefern, die man zuvor nicht auf den Tippzetteln hatte.